Mit der Leeze ins Atelier

Heute sind Maya und ich das erste Mal mit dem Fahrrad ins Büro gefahren. 

Knapp 10km waren das. Eine Riesen Distanz – für uns beide!

Ich könnte jetzt schwärmen, wie schön es war – oder stolz sein, dass wir das geschafft haben. Ich könnte Luftsprünge machen, weil ich etwas für meine Figur getan habe und der Hund körperlich ausgelastet ist. Ich könnte uns lobhudeln und angeben, ich könnte behaupten, es hat Spaß gemacht… aber:

Zwischen Kilometer 1 und 2 dachte ich ständig an Umkehr und daran, wie entspannt wir jetzt im Bus sitzen könnten.

Im vollen Bus –
ganz entspannt

Wer weiß, wie sehr ich Busfahren mit Maya mag, weiß wie widersprüchlich ein Satz ist, der das Wort “Bus” und das Wort “Entspannung” beinhaltet!

Maya, die eigentlich total gerne läuft, fällt es schwer am Fahrrad kontrolliert zu laufen. Das ist super anstrengend – für uns beide. Trotz Schneckentempo, für das mich manch einer nur belächelt. Man kann sich das als Außenstehender vielleicht nicht vorstellen, aber das geht total an die Substanz! Besonders die ersten Kilometer waren für uns beide sehr hart…

„It never gets easier, you just go faster.“

[Greg LeMond] 

Wir haben bereits vor Wochen angefangen das Fahrradfahren zu trainieren (ich berichtete).

Immer in kleinen Etappen – die Distanzen immer leicht gesteigert. Maya war eigentlich immer gut drauf und hat brav mitgemacht… bis zu Tag X, an dem sie auf die Idee kam in einer Linkskurve einfach mal Vollgas zu geben und vor dem Fahrrad links auf eine Wiese zu rennen. 

Doof natürlich, wenn man dann feststellt, dass man das Frauchen irgendwo unterwegs verloren hat und man vom Fahrrad verfolgt wird. Da war Maya ganz schön erschrocken, als das Fahrrad auf sie zu kam!

Mein Sturz muss “damals” unwahrscheinlich spektakulär ausgesehen haben, denn sofort hielt der Autofahrer hinter uns an und fragte:

„Ist alles okay? Soll ich einen Arzt rufen?“ 
ich schrie sehr eindrucksvoll den Hund an,
und befahl dass sie sich hinsetzen solle, 
verneinte das Angebot des Autofahrers,
leckte symbolisch meine Wunden, stieg wieder auf das Fahrrad 
und machte Maya wieder am Abstandhalter fest.

Weiter ging’s – das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen… immerhin war jetzt mein neues Mountainbike zerkratzt. Da war mir alles egal…

Mein Knie wurde blau und ich hatte noch gut eine Woche Prellungs-Schmerzen, die mich an den Sturz erinnerten (von den Kratzern am MTB mal ganz abgesehen).

Maya ging es da wohl ähnlich… nur, dass ihr Schaden wohl nicht körperlich war!

Maya hatte den Schock ihres Lebens bekommen: Das Fahrrad war an ihr befestigt und es kam kein Entkommen. Der Sturz hatte den Vorteil, dass Maya jetzt ganz automatisch immer ein Stück hinter dem Fahrrad lief und ganz genau beobachtete… genau das, ist allerdings auch ein riesen Nachteil:

Maya ist beim Laufen nun so angespannt und aufmerksam, dass sie nichts anderes wahrnimmt außer dem Fahrrad. Eine Art Tunnelblick hat sie nun entwickelt.

Sie läuft quer zum Fahrrad, mit möglichst viel Abstand, und gleicht jede Bewegung sofort wieder mit einer Gegenbewegung aus um ihren “Sicherheitsabstand” zu halten. 

Immerhin ist das Fahrrad böse…
wundert mich, dass Frau Möchtegern-Rudel-Cheffin
das Fahrrad nicht mit Ignoranz bestraft
und ihm zeigt, wo es langgeht!

Sehr anstrengend ist das also im Moment.

Ich hoffe wir kriegen diesen „Laufstil“ wieder aus ihr raus. Besonders gut für die Ballen wird das wohl nicht sein… man stelle sich nur mal vor wir Menschen würden 10km auf den Seiten unserer Füße laufen… Aua!

Das Fahrrad bleibt heute und auch morgen noch im Büro stehen.

Dann heißt es wieder:

„Maya, ran!“

Fortsetzung folgt.

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